Nachhaltiger Konsum

Beim nachhaltigen Konsum wird den Auswirkungen auf Mensch und Umwelt besondere Bedeutung beigemessen. Diese beginnen bei den Arbeitsbedingungen im Produktions- und Vertriebsprozess (soziale Fragen) und erstrecken sich über den Ressourcen- und Energieverbrauch bis hin zu den Folgen für die Umwelt (z.B. Müll). Dem großen Thema Ernährung widmen uns hier nicht mehr. Unsere Konsumwelt wird niemals perfekt sein, doch bevor man sie so belässt, bedarf es einer ausgedehnten Suche nach Alternativen bzw. Kompromissen. Mülltrennung & Recycling versteht sich ja schon länger von selbst. Auch die ausschließliche Verwendung von chlorfrei gebleichtem Recyclingpapier für Schule und Beruf sind bereits Standard. Hier finden Sie noch weitere Gedankenanstöße.

Second Hand

Große Teile unserer Wegwerfgesellschaft neigen dazu, voll funktionsfähige Konsumgüter auf den Müll zu befördern und kaufen ausschließlich Neuware. Diese Vergeudung muss nicht sein, denken Sie auch über den Kauf von Gebrauchtware nach. Oft finden sich unter dem großen Angebot an Gebrauchtwaren qualitativ hochwertige Produkte, teilweise sehr originell und zu Schnäppchenpreisen. Egal ob Möbel, Kleidung, Elektronik, Sportgeräte, etc. das Angebot ist da. Noch was: Werfen Sie noch verwendbare „Dinge“ nicht auf den Müll, sondern veranstalten Sie einen Flohmarkt oder schenken/verkaufen Sie diese an entsprechende Second-Hand-Märkte.

Haushalt und Wohnen

Dem Thema Energie sparen, widmen wir uns hier.
Tipps für einen nachhaltigeren Konsum von Haushaltsgütern des täglichen Bedarfs:

  • Verwenden Sie ausschließlich biologisch abbaubare Wasch- und Putzmittel, eine keimfreie Umgebung wäre sogar schlecht für Ihr eigenes Immunsystem. Tipp: Konzentrate belasten die Umwelt mit weniger Verpackungsmaterial.
  • Nutzen Sie nur chlorfrei gebleichtes Recycling-Toiletten- und –Küchenpapier.
  • Inzwischen gibt es auch ausgezeichnete Naturkosmetikprodukte, die ökologische und soziale Standards bei der Erzeugung und Verarbeitung einhalten.
  • Stellen Sie unadressierte Werbung in Ihrem Postfach ab.
  • Kaufen Sie nur Blumen, die mit einem Fairtrade oder ähnlichem Gütesiegel versehen sind.
  • Bevorzugen Sie Großpackungen => weniger Müll

Tipps für eine nachhaltigere Wohnraumausstattung:

  • Bei Holzware achten Sie bitte auf die Verwendung heimischer Hölzer.
  • Wenn Sie an eine bessere Wärmeisolierung denken: Holzfasern oder Schafwolle stehen konventionellen Dämmstoffen um nichts nach.
  • Sollten Sie Natursteine bevorzugen, achten Sie auf die Arbeitsbedingungen im Herkunftsland (Stichwort Kinderarbeit in der Dritten Welt).
  • Setzen Sie auf gesündere, biologische Materialen (z.B. beim Bodenbelag, bei der Möblierung, bei der Wandfarbe,…)
  • Wenn möglich, macht eine Dachbegrünung durchaus Sinn, denn Sie verbessert das Kleinklima und sorgt zudem für weniger Staub.

Mode und Bekleidung

Der massive Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Kunstdüngern sowie der enorm hohe Wasserverbrauch bei der Baumwollproduktion und die sehr langen Transportwege machen die Textilindustrie zu einem der größten globalen Umweltverschmutzer. Synthetische Fasern sind auch nicht die beste Alternative, da sie unter hohem Energieverbrauch und einer erheblichen Schadstoffbelastung für die Umwelt aus Erdöl gewonnen werden. Zudem verrotten sie sehr schlecht.
Aber auch beim Färben, Bleichen und der Weiterverarbeitung der Fasern werden äußerst bedenkliche Chemikalien eingesetzt (Chlorverbindungen, Schwermetalle, etc.)

  • Achten Sie auf schadstoffgeprüfte Biobaumwolle mit Fair-Trade-Gütesiegel (Mindeststandards bei Löhnen und Arbeitsbedingungen)
  • Altkleidung in gutem Zustand geben Sie bitte an Second-Hand-Händler oder an karitative Einrichtungen (z.B. Altkleidersammlung).
  • Kaufen Sie hochwertige Kleidung und Schuhe, die Sie länger als eine Saison tragen können.
  • Kleine Schäden sollten anstelle einer Entsorgung beim Schneider oder Schuster ums Eck repariert werden (Förderung des lokalen Gewerbes).

Elektronik

Wir produzieren jährlich weit über 40 Mio. Tonnen Elektroschrott auf unserem Globus, das ist eine Zahl, die uns zu denken geben sollte. Große Probleme gibt es beim Recycling, da sehr viele Geräte erst gar nicht recyclinggerecht gebaut sind bzw. der Schrott in Ländern der Dritten Welt unter haarsträubenden, gesundheitsschädlichen Bedingungen „wiederverwertet“ oder gar vergraben wird. Auch die Produktionsbedingungen für die Menschen in Billiglohnländern (z.B. in Fernost) sind zum Teil einfach widerwärtig.

  • Schauen Sie beim Kauf von Elektronikgeräten auf spezielle Labels, die Auskunft geben, ob das Gerät selbst energiesparend sowie umweltfreundlich und recyclinggerecht konstruiert ist.
  • Bevorzugen Sie eine Reparatur bzw. Nachrüstung einem Neugerätekauf.
  • Der von Greenpeace veröffentlichte Guide to Greener Electronics gibt Auskunft über die 18 größten Elektronik-Hersteller hinsichtlich des Einsatzes von Chemikalien, der Recyclingfähigkeit und der Berückichtigung des Klimaschutzes.
  • Nerven Sie gezielt Hersteller und Händler mit Fragen nach den Umwelt- und Sozialstandards bei der Produktion ihrer zum Verkauf angebotenen Geräte. Gerade im Elektroniksektor sind Großteile der Produktionskette nicht öffentlich bekannt.