Nachhaltige Ernährung

Es ist nicht immer leicht, die korrekte Kaufentscheidung im Nahrungsmittelbereich zu treffen. Neben der richtigen Skepsis gegenüber industriell verarbeiteten Lebensmitteln (z.B. Fertiggerichte) geht es im Groben um folgende sechs Schlagworte:

Ganz bestimmt wissen Sie, dass eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Maß an Bewegung das Beste für Ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden ist. Dass ein Schwerarbeiter oder sportlich sehr aktiver Mensch eine ganz andere Ernährung als ein bewegungsfauler Büroarbeiter benötigt, ist auch jedem klar. Wir möchten uns hier ökologischen und sozialen Themen in der Nahrungsmittelproduktion stärker widmen. Zum Thema gesunde Ernährung wenden Sie sich bitte an ErnährungsexpertInnen.

Biologisch erzeugte Nahrung

In der konventionellen Landwirtschaft werden Kunstdünger, Gentechnik, Pestizide, Medikamente, schwere Maschinen, etc. eingesetzt oder riesige, anfällige Monokulturen gezüchtet, um finanzielle Erträge zu maximieren. Dies birgt für Mensch, Tier und Umwelt zahlreiche Risiken in sich. Außerdem setzt die Nahrungsmittelindustrie Zusatzstoffe wie Farb-, Aroma-, Konservierungsstoffe, überdosierte Vitaminzugaben, etc. ein. Dass dies auf Dauer nicht die gesündeste Nahrung ist, versteht sich von selbst. Nun argumentiert die mächtige Agrar- und Industrie-Lebensmittel-Lobby, eine ausreichende Versorgung wäre mit rein biologischem Anbau gar nicht möglich. Wälder müssten gerodet werden und Sümpfe müssten trocken gelegt werden, um weitere Anbauflächen zu gewinnen. Aber wie wäre es, wenn wir weniger Fleisch und weniger tierische Produkte konsumieren würden und die Millionen Hektar Anbaufläche für Tierfutter oder „Biosprit“ somit sinnvoller nutzen könnten? Ein weiteres Argument dieser Lobby ist der günstige Preis konventionell hergestellter Lebensmittel. Nun, dafür gäbe es aber eine ganz einfache politische Lösung: Steuern statt Subventionen auf die „Konventionellen“ und massive Förderungen für die „Bios“...

Fairtrade

Achten Sie besonders beim Kauf von Bananen und anderen exotischen Früchten, Kaffee, Kakao, Reis, Zucker, Tee, Schokolade, Fruchtsäften, Quinoa sowie bei Nüssen und Ölen auf ein Gütesiegel, das fairen Handel garantiert. Denn die lokal ansässigen Kleinbauern, die ArbeiterInnen und Gärtner stellen diese Lebensmittel dank des „fairen Handels“ unter besseren Arbeitsbedingungen her. Oftmals werden auch Sozialprojekte mit dem Kauf dieser aus Entwicklungs- und Schwellenländern stammenden Produkte unterstützt.

Verpackung

Achten Sie beim Einkauf im Supermarkt auf die verwendeten Verpackungsmaterialien und auf die Packungsgrößen. Müssen es wirklich mehrere Mini-Konservendosen oder kleine Einheiten in Kunststoff-Vakuumverpackungen sein? Nein. In seltenen Fällen können Verpackungen sogar gesundheitsgefährdend sein (Stichworte: Endokrine Disruptoren,  Bisphenol A,  Phthalate,…). Es gibt aber auch in Supermärkten erste Ansätze für umweltfreundlichere Verpackungen. (Z.B. große Joghurt-Becher, die mit Karton verstärkt werden, um weniger Plastik zu verwenden, u.Ä.) Kaufen Sie bevorzugt solche Produkte. Den PET-Flaschen oder Tetrapackungen kommt man nicht immer aus, aber diese sollten Sie nach Gebrauch zumindest dem Recycling zuführen. Noch weniger Verpackung gibt’s natürlich beim Bauern oder Bioladen „ums Eck“ oder am Wochenendmarkt.

Weniger Fleisch, weniger tierische Produkte

Riesige Anbauflächen dienen ausschließlich der Tierfutterproduktion. Der Amazonasregenwald und andere Biotope von unschätzbarem Wert müssen offensichtlich sterben, damit der Bedarf an Tierfutter gedeckt wird und nebenbei einige wenige sehr viel Geld damit verdienen. Noch dazu hat die Fleischproduktion einen erklecklichen Anteil der klimaschädlichen CO2-Emmisionen in der Landswirtschaft. Aber auch Milchprodukte wie Käse und Butter haben einen nicht zu vernachlässigenden CO2-Anteil. Die Haltung von Wiederkäuern (z.B. Rindern) verursacht zudem einen erhöhten Ausstoß des besonders klimaschädlichen Methangases.  Ein maßvoller Konsum von Fleisch- und tierischen Produkten tut nicht nur Ihrer Gesundheit gut (Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker), nein er ist auch besser für unseren Planeten. Früher gab es nur sonntags Bio-Fleisch und die Menschen lebten trotzdem!

Regionale & saisonale Lebensmittel

Bereits in den 90igern schuf die Europäische Kommission das System der Herkunftsbezeichnung, mit dem Sie das Ursprungsland leicht nachvollziehen können. Bevorzugen Sie heimisches Obst und Gemüse, das zu seiner Zeit geerntet wird, denn es ist frisch, vitaminreich und schmeckt vorzüglich. Mit Hilfe eines Saisonkalenders und den passenden Rezepten fällt die Auswahl der zu kochenden Speisen leicht. Vermeiden Sie insbesondere Lebensmittel, die mit dem Flugzeug transportiert werden, oder brauchen Sie im Winter unbedingt Erdbeeren? Oder muss es tatsächlich ein australischer Wein, ein argentinisches Steak, etc. sein?
Eine sehr gute Wahl, auch in ländlichen Gebieten, sind Hauszusteller, die regional erzeugte Bio-Lebensmittel bis vor das Haustor liefern.